Tag Archives: Tagebuch

Zu viel Action…irgendwie

3 Nov

Mein Blog hat ein wenig gelitten in der letzten Zeit. Auch meiner Kamera ist es in den letzten Wochen wohl ein wenig langweilig geworden. Das liegt nun nicht primär daran, dass ich keine Lust gehabt hätte, zu fotografieren oder zu schreiben, sondern vielmehr darin, dass ich nicht wusste, woher ich die Zeit nehmen sollte. Manchmal frage ich mich, ob es rein an mir liegt, dass mein Leben kaum einmal zur Ruhe kommt oder ob es tatsächlich so etwas wie Bestimmung gibt, die bei mir dieses teilweise so rasante Tempo, diese Wechsel und diese Neuigkeiten bewirkt. Primär war es diese Hofwoche, die so viel ausgelöst hat, wie ich es mir in meinen kühnsten Träumen nicht hätte denken können. Mit dem Thema Männer hatte ich ja eigentlich abgeschlossen: lieber kein Mann, als ständig irgendwelche faulen Kompromisse und Ärger. Und dann läuft mir doch tatsächlich Christof über den Weg. Oder ich ihm – je nachdem, wie man es betrachten will. Und plötzlich waren die Tage angefüllt mit landwirtschaftlichen Tätigkeiten, mit Bewerbungen schreiben, mit Vorstellungsgesprächen (man sollte es nicht glauben), mit zwei Haushalten und dem unvermeidlichen und unsäglichen Pendeln zwischen zwei Orten. Ganz schön anstrengend. Aber auch schön. Denn auf der anderen Seite ist da ein lieber Mensch, der mir das Gefühl gibt, angekommen zu sein, der mich so nimmt, wie ich bin und der sich mit mir eine Zukunft vorstellen kann. Genauso, wie ich mir mit ihm. Das Wort «heiraten» klingt plötzlich gar nicht mehr so lächerlich in meinen Ohren und auch beim Thema Kinder stellen sich mir nicht mehr die Nackenhaare auf. Alles ganz ungewohnte Gedanken und Gefühle. Und mein Schatz an der Seite, mit dem ich mich darüber austauschen kann. Dann hat vor knapp zwei Monaten das Studium wieder begonnen, die Zeit wurde noch knapper und seit einer Woche arbeite ich nun auch wieder 50%…in der Nähe von Christofs Wohnort. Jaaaa, Nachtigall, ich hör‘ Dir trapsen – ich werde zu Christof ziehen, vielleicht noch im alten Jahr, aber ganz bestimmt im Januar 2015. Mein geliebtes, kleines Bauernhäuschen hat bereits wieder neue Mieter gefunden, die hoffentlich meinen schönen Garten, die Terrassen, etc. genauso zu schätzen wissen, wie ich das getan habe. Aber ich freue mich auf das Zusammenleben mit Christof. Wir haben es wirklich gut miteinander, lachen viel, reden viel, unternehmen viel gemeinsam – auch wenn es manchmal «nur» die Arbeit auf dem Hof ist. Und ich finde es total schön, dass Christof mit mir zusammen sein Haus renovieren will. Dass er mich voll mit einbezieht, mich mehr als nur mitreden lässt und sich mit mir auf das zukünftige Zuhause, auf unser Zuhause, freut. Und was heisst da überhaupt «renovieren wollen»!? Wir sind schon voll dabei: Abriss in Eigenregie.

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Da ich bis vor einer Woche noch über viel freie Kapazität verfügte, habe ich den Löwenanteil davon bewältigt. Christof musste schliesslich dafür sorgen, dass seine Frucht und das Obst geerntet und dass die Felder für das nächste Jahr schön vorbereitet werden. Natürlich auch mit meiner Unterstützung, wenn es die Zeit zuliess. Schliesslich finde ich es auch schön, ein Feld mit einem Pflug oder Grubber zu bearbeiten. Aber zurück zur Renovation: wir haben also das Erdgeschoss komplett entkernt. Wer das bereits einmal getan hat, der weiss, was das bedeutet. Es galt, das alte Täfer und Schilfrohrmatten mit dicken Gipsschichten von Wand und Decke runterzureissen, auch den Zwischenboden, auf dem kubikmeterweise Schlacke als Isolation verteilt war. Die Küche musste raus, der alte Kachelofen, das Bad, Decke und Boden vom oberen Zimmer, das ein Bad werden soll, die Klebbeläge auf der Treppe und letztendlich auch noch die ganzen Böden bis runter auf die Hourdisdecke. Das Material mit Schubkarren und in Eimern fein säuberlich getrennt auf verschiedene Haufen werfen, geschützt mit Feinstaubmaske, Schutzbrille, wenn möglich und Hörschutz, wo nötig. Dauerbegleitet von feinem Staub, der sich überall festsetzt und der kaum mehr wegzubringen ist. Jetzt ist langsam ein Ende in Sicht und das ist auch gut so, denn auch ich gehe so langsam aber sicher auf den Felgen. Manchmal frage ich mich halt schon warum immer wieder so viel auf einmal kommt. Klar ist, dass mich auch die Bauleitung ziemlich fordern wird, aber mindestens wird diese nicht mehr körperlich so anstrengend, wie der Abriss. Übermorgen ist das Koordinationsmeeting mit allen Handwerkern angesetzt und dann geht es los! Ich habe mir vorgenommen, über die Sanierung ein kleines Bautagebuch auf diesem Blog zu führen. Den Abriss habe ich mindestens ab und an mit dem Fotoapparat dokumentiert. Auch diese Fotos will ich bei Gelegenheit hier noch hochladen – ist halt für mich schon etwas einmaliges, eine Sanierung in dieser Dimension. Aber ich freue mich dann auch auf die Zeit, in der es endlich (vielleicht) einmal etwas ruhiger wird. Wenn es das denn mal wird. Denn es gibt ja noch so viele andere Dinge, die darauf warten, erledigt zu werden. Zum Beispiel mein zukünftiger Garten, der geplant werden will. Dann das «Projekt Schlafmohn», der Anzuchtraum, die Schiebetür vor dem Holzlager, die Sache mit dem Destillieren, etc., etc., etc. Nein, ich fürchte, ruhig wird es wohl noch lange nicht…

Hofwoche – Tag 5

17 Okt

So, nach der letzten Folge ist das Misch-Masch zwischen den einzelnen Tagen meiner Hofwoche kaum mehr zu toppen: was nach Tag 5 aussah, war eigentlich Tag 3 (Fenster putzen) und Tag 4 (der Rest). Aber egal…

Die Fensterreinigungs-Aktion am Mittwochmorgen war eine total lustige Schlechtwetteraktivität – das hätte ich mir am Morgen früh kaum zu träumen gewacht. Denn meine Laune war wegen des Regens zuerst eher etwas getrübt. Das änderte sich aber sehr schnell und machte einer ausgelassenen Stimmung Platz. Bei Christofs Aktion mit dem Gabelstapler musste ich so lachen, dass ich tatsächlich fast in die Hose pinkelte – einfach nur köstlich. Als er mich dann bat, ihm aus dem Milchraum den Wasserschlauch zu reichen, konnte ich es mir natürlich nicht verkneifen, ihn gepflegt von oben bis unten nasszuspritzen. Und ich war ganz erstaunt, dass mir Christof nicht postwendend den Eimer mit Putzwasser über den Kopf goss. Denn wäre ich dort oben gestanden, wäre das auf jeden Fall passiert. *grins* Dem Filmteam sagte ich dann, dass ich das Rumgespritze auf keinen Fall wiederholen würde, da ja sonst die ganze Spontanität im Eimer wäre. Entweder sei die Szene per Zufall im Kasten oder dann halt eben nicht. Basta! Passend zu der Wasserschlacht verzogen sich gegen Mittag dann auch die Regenwolken…aber dieses Thema hatte ich ja bereits.

Den Donnerstag Morgen (Tag 4 meiner Hofwoche) hatte ich mir als drehfreien Morgen ausbedungen. Ich wollte für Christof, seine Mutter Rosmarie nd seine Schwester Lotti sowie für das vierköpfige Filmteam kochen: Als Vorspeise eine Teigtasche mit einer Aprikosen-Ziegenkäse-Rosmarin-Füllung auf einem Salatbett. Als Hauptgang servierte ich einen Caipirinha-Lachs auf Kokos-Kartoffelpürée mit glasierten Karotten. Und als kleine Herausforderung kredenzte ich zum Abschluss ein Avocado-Tirami-sù. Am Morgen war ich so also gut beschäftigt. Und meine «Gäste» am Mittag kulinarisch gefordert. *lach* Derweilen ich in Begleitung von Rosmarie in der Küche herumwerkelte, wurde bei Christof drüben die Szene mit Lotti beim Betten machen und Abstauben gedreht. Vielleicht hätte ich bei dieser Haushaltsunterweisung auch dabei sein sollen, denn wer mich kennt weiss, dass solche Tätigkeiten nicht unbedingt zu meinen Stärken gehören. ;-)

Am Nachmittag war dann der Ausflug zum Weinbauern Fredy und seiner Frau Bea geplant, die sich in der ersten Staffel kennen und lieben gelernt hatten. Dieser Ausflug wurde uns von der TV-Gesellschaft anlässlich der 10. Jubiläums-Staffel vorgeschrieben. Christofs Aufgabe war es, diesen Besuch irgendwie einzubringen. So richtig Lust darauf hatten wir jedoch beide nicht. Denn weder er noch ich hatten zu diesen Beiden irgend einen Bezug. Aber wir gaben uns dann doch einen Ruck (hallo Selbstmotivation) und versuchten, dem Ausflug eine faire Chance zu geben. Nicht unbedingt motivationsfördernd war der Auftakt des Besuchs, denn wir mussten wieder und wieder und wieder zum Hof des Weinbauers rauflaufen, bis die Szene endlich zur Zufriedenheit aller im Kasten war. Auf der anderen Seite stellten Christof und ich bei dieser Gelegenheit fest, dass sich das Händchenhalten eigentlich ganz gut anfühlte… ;o)

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Zu Beginn war die Stimmung zwischen Fredy, Bea, Christof und mir auf jeden Fall noch ein wenig gedämpft. Doch mit fortgeschrittener Zeit und ein paar Gläsern Wein tauten wir vier schliesslich auf und hatten einiges zu lachen.

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Wenn ich ehrlich bin, hatte ich am Ende schon ein kleines Räuschchen beisammen – ein Wunder eigentlich, dass ich beim anschliessenden Kirschen pflücken nicht von der Leiter gepurzelt bin. :o)

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Vielleicht trägt ja auch der Wein ein klitzekleinwenig die Schuld daran, dass ich auf die Idee mit dem Singen gekommen bin. Aber ich wollte doch Christof so gerne einmal singen hören – wo er doch seit Jahren im Männerchor singt. Dass die Produktion das Lied dann aus den unterschiedlichen Versuchen, die durch viel Lachen unterbrochen wurden, zusammenschneiden musste, hat mich gestern zwar etwas befremdet, aber eigentlich ist es ja auch egal.

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http://www.3plus.tv/episode/bauer-ledig-sucht/staffel-10-folge-13

Für Christof und mich war es auf jeden Fall lustig, die Abendstimmung war zauberschön und wir beide sind uns an diesem Abend einiges näher gekommen…wenngleich es für verschiedene Medien wohl nicht nahe genug war:

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Muss denn immer gleich rumgeknutscht sein? Gut Ding will halt eben Weile haben…oder auch nicht – wir werden sehen.

 

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Staub aufwirbeln

12 Okt

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Hofwoche – Tag 2, Teil 2

26 Sept

So, wie es ausschaut, wird in der nächsten Folge vom 2. Tag meiner Hofwoche bei Christof nichts mehr gezeigt. Also darf ich doch noch ein wenig aus dem «Nähkästchen» plaudern, oder besser gesagt aus dem Ballonkörbchen. *lach* Da ist zum Beispiel die Sache mit der Exkursion: eigentlich waren die Folgen von Christof und mir wohl für einen späteren Ausstrahlungszeitpunkt gedacht. Aus diesem Grund waren wir beide zur Exkursion auch nicht eingeladen. Da aber – so vermute ich mindestens – bei einigen Landwirten die Frauen vorzeitig abgesprungen waren und dort entsprechend neu gedreht wurde, zog der Sender unsere Folgen vor. Die Exkursion war nun jedoch bereits durch, also musste eine Erklärung her, wieso Christof und ich nicht dabei sein konnten. Wegen der Ballonfahrt – ist doch klar. Dem aufmerksamen Zuschauer mag aufgefallen sein, dass die Szene, bei der Christof und ich dem Maisfeld entlang laufen und genau diese Erklärung liefern, zu einem späteren Zeitpunkt entstanden ist, als die der Ballonfahrt: das Wetter ist schlechter, das Rapsfeld zur Linken abgeerntet und der Mais viel höher, als vorher. Ihr könnt Euch auch vorstellen wie erstaunt ich über die Anfrage war, mich erneut für einen Drehtag bei Christoph einzufinden. Ist gar nicht so einfach, sie noch einmal in eine Szene hineinzufinden, die einige Wochen zurück liegt.

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Christof auf dem Weg zu den O-Ton-Aufnahmen – gut gelaunt, wie immer. Ein Sonnenschein vom Dienst!

Ist Euch übrigens auch das Körbchen aufgefallen, das Christof am Morgen bei sich trug? Und die Wolldecke, die ich im Arm hielt? Beides war – auf Wunsch der Produktionsleitung – für ein Picknick gedacht, das Christof und ich nach der Ballonfahrt halten sollten. Ich bin ganz froh, dass diese Szene nicht ausgestrahlt wurde. Denn ich fürchte, dass ein grosser Teil davon arg gestellt wirken würde. Erstens, weil mir absolut nicht nach Picknick, sondern eher nach einem Bett für einen Mittagsschlaf war, zweitens, weil ich den Ort des Geschehens (von der Produktion gewählt) super unlauschig fand und drittens, weil ich keine grosse Lust hatte, über vorgegebene Themen zu sprechen. Ein Gutes hatte das Picknick dann aber doch: ich beschloss, dass ich mich in dieser Woche in keine weitere Situation mehr begeben würde, in die ich mich so gar nicht begeben wollte. Und ich war froh, dass Christoph das wohl ähnlich sah und die Zügel lieber selber in der Hand halten wollte, als sich fremdbestimmen zu lassen. Ich gehe übrigens stark davon aus, dass viele der teilnehmenden Landwirte und auch der Hofdamen sich zu sehr von der Regie leiten lassen und dadurch Dinge sagen und tun, die sie aus eigenem Antrieb nie machen würden. Das sind dann oft die Szenen, in denen ich mich ehrlich gesagt ein wenig fremdschäme. Mir ist bewusst, das BLS eine Kuppelshow ist. Und die Anwesenheit von einem Kamerateam kann schon dazu führen, dass man sich vielleicht euphorischer fühlt und deswegen mehr Adrenalin durch die Adern fliesst. Adrenalin, das auch fliesst, wenn man verliebt ist. Und so kann schnell mal passieren, dass man die Aufgeregtheit durch die neue Situation mit verliebt sein verwechselt. Dann noch gepusht durch das Produktionsteam… Aber zu viel Einfluss von aussen ist für eine mögliche Partnerschaft ein schlechter Ratgeber – die Geschichte von Anton und Iris, aber auch von Christian und Claudia sprechen Bände. Aber ich bin abgeschweift. Christof und ich brachten also das Picknick einigermassen über die Runde und auch die anschliessenden O-Töne. Übrigens, nicht, dass man mich falsch versteht: wir hatten mit unserem Produktionsteam echt Glück, das waren alles wirklich ganz liebe Leute – deren Job halt auch einfach ist, Amor zu spielen. Und auch wenn wir uns manchmal vielleicht ein wenig gekabbelt haben, so verlief die Zusammenarbeit ziemlich harmonisch. Darf ich vorstellen:

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140701_9689 Silke: Regieleitung, mit einem grossen Herz und viel Geduld.

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Frank: Kameramann mit dem Auge fürs Wesentliche und ansteckendem Humor.

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Yannik: Tontechniker, das Küken vom Dienst und mein rettender Akku-Engel.

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Annina: Regieassistenz und Organisationstalent.

Nach dem Picknick war übrigens noch lange nicht Schluss, denn Christof weihte mich in die Geheimnisse eines schönen Zuckerrüben-Ackers ein: Unkraut zupfen – von Hand! Kein Scherz! Landwirte, die einen unkrautfreien Acker zu schätzen wissen, tun das. Denn mit Spritzen kann anscheinend nicht alles Unkraut erwischt werden. Und die Menge an Gift, die eingesetzt werden darf, ist begrenzt. Also bleibt nur noch die Fleissarbeit. Ist schon ein komisches Gefühl, durch die Zuckerrüben zu waten. Komisch deshalb, weil ich noch die Mahnungen meiner Eltern aus der Kindheit in den Ohren habe, nicht durch Felder oder Wiesen mit höherem Gras zu laufen. Und nun spazierte ich also durch die Zuckerrüben, zuckte jedes Mal zusammen, wenn ich trotz aller Vorsicht wieder eine Rübe «zusammenstauchte» und noch mehr, wenn sich ein Spinnennetz dieser ekligen Wespenspinne klebrig um meine Beine legte. *igittbrrrrrschüttel* Mehr Freude machte mir dann das gegenüberliegende Sonnenblumenfeld. Raps ist ja schon sehr schön anzuschauen. Aber ein Sonnenblumenfeld in der Abendsonne ist noch einmal etwas gaaaaaaaaanz anderes: so schön!

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So schön war auch, sich nach dem Abendessen und dem privaten Austausch mit Christof über den Tag, über ihn, über mich, ins Bett fallen zu lassen. Seit vier Uhr morgens war ich wach, ab fünf Uhr – bis abends um ca. 19.30 Uhr – das Produktionsteam im Schlepptau, x Szenen noch mehr-x Male wiederholt und mir dabei den Mund fusselig geredet. Ich war für diesen Tag (und eigentlich für den Rest der Woche) bedient. Jawoll!

Wer A sagt, muss auch B sagen

19 Sept

Meine Impulsivität ist eine treue Begleiterin, die mich schon oft in verzwickte Situationen gebracht hat. Aber so richtig. Mit zunehmendem Alter hat sie sich zwar etwas abgeschwächt, aber ab und an bricht sie wieder voll durch. *seufz* So auch an einem Tag, bzw. in einer Nacht im vergangenen Mai, als ich nicht schlafen konnte, noch etwas am PC rumwerkelte und im Hintergrund einen TV-Sender laufen liess, dem ich mit halbem Ohr folgte. Es war eine männliche Stimme, die auf einmal meine volle Aufmerksamkeit beanspruchte. Sie gehörte zu einem Landwirten, der mit Hilfe der Sendung «Bauer ledig sucht…» eine Partnerin zu finden hoffte. Seine Worte und die Art, wie er sie sagte, berührten irgendetwas in meinem Inneren. Ehe ich noch lange darüber nachdachte, hatte ich dem Sender 3+ meine Bewerbung geschickt. Noch hatte ich ja keine Ahnung, was alles auf mich zukommen würde.

Einige Tage später wurde ich vom Sender zum «Casting» eingeladen. Casting heisst so viel wie, dass dort eine Videobotschaft von mir an Christoph aufgenommen werden sollte. Mitzubringen war ein persönlicher Brief an ihn. Vielleicht hätte ich da schon einen Rückzieher machen sollen. Aber irgendwie war ich gespannt, was mich im Studio erwartet und ganz ehrlich gesagt war ich überzeugt davon, dass meine «Bewerbung» nicht in die engere Wahl kommen würde…

…und die Zeit zog ins Land. Die Semesterprüfungen erforderten meine ganze Aufmerksamkeit, an die Bewerbung dachte ich nicht mehr. Bis Ende Juni der Sender anrief und mir sagte, dass mich Christoph zur Hofwoche einladen wolle. *shock* Tja, wer A sagt, der muss auch B sagen!

So nervös wie am 29. Juni – einem Tag vor Beginn der Hofwoche – war ich wohl schon lange nicht mehr. Mehrmals überlegte ich, ob ich doch noch einen Rückzieher machen sollte. Ich, eine Woche mit einem Unbekannten, im Schlepptau die ganze Zeit ein Filmteam. Das Fiasko war vorprogrammiert. Und an Schlaf in der Nacht zum 30ten kaum zu denken. Bereits die Anreise am nächsten Tag beanspruchte mein Nervenkostüm ziemlich stark. Die Filmcrew hängte und musste mein Eintreffen dreimal nach hinten schieben. Der letzte Anruf erreichte mich zu spät, so dass ich bereits unterwegs war. Also suchte ich mir im Heimatdorf von Christof ein Restaurant und beruhigte meine flatternden Nerven mit einem Prosecco. Es half nur bedingt. *lach* Auf dem Hof eingetroffen, musste ich dann erneut warten: jaja, beim Film dauert halt alles etwas länger!

Dafür ging es dann plötzlich ganz schnell und ich stand vor Christoph und – zu meiner Überraschung – vor seiner Mutter und seiner Schwester.

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http://www.3plus.tv/episode/bauer-ledig-sucht/staffel-10-folge-9